Während die finanzielle Berichterstattung für Unternehmen ein bekanntes Vorgehen ist, sind die nicht-finanziellen Kennzahlen häufig noch Neuland. Es ist also notwendig, rechtzeitig die Grundlagen dafür zu legen.
Was verbirgt sich hinter der Berichtspflicht und dem Kürzel ESG, warum ist beides für Unternehmen relevant und was müssen Sie jetzt tun?
Der Kapitalmarkt und der Gesetzgeber fördern und fordern Nachhaltigkeit
Nachhaltige Unternehmen sind attraktiver für Investoren und Kreditinstitute
Immer mehr Investoren richten ihre Investmententscheidung nach Kriterien wie Umweltschutz, sozialem Verhalten und fairer Unternehmensführung aus. Sie wollen in Unternehmen mit einer nachhaltigen Geschäftsstrategie investieren. Warum?
Globale Herausforderungen wie etwa Hochwasserrisiken und der Anstieg des Meeresspiegels, Datenschutz und Datensicherheit, Menschenrechte und der demografische Wandel sowie zunehmende regulatorische Anforderungen – global, europaweit und lokal -, konfrontieren Anleger mit neuen Risikofaktoren, die sie vermeiden möchten.
Deshalb werden von Finanzmarktakteuren die s.g. ESG-Informationen zusätzlich zur fundamentalen und wirtschaftlichen Analyse und Bewertung von Investitionen in Unternehmen verwendet. Ziel ist es, Risiko und Rendite zu verstehen, zu bewerten und darauf basierend über eine Investition oder einen Kredit zu entscheiden.
Der Begriff „ESG“ beschreibt drei nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche von Unternehmen. Dabei steht das „E“ für Environment (Umwelt), das „S“ für Social (Soziales) und das „G“ für Governance (Unternehmensführung)
E wie Environment – Umwelt
In diesem Themengebiet zählen Klimaschutz und die damit einhergehende CO2-Neutralität, Luftreinhaltung sowie Ressourcenschonung zu den zentralen Aspekten.
Beispielsweise kann aufgrund der kontinuierlich steigenden Relevanz der CO2-Fußabdruck in der Geschäftsstrategie verankert werden und als nicht-finanzielles Steuerungsinstrument eingesetzt werden.
S wie Social – Gesellschaft / Soziales
Der Bereich „Soziales“ umfasst Aspekte wie Diversität, Aus- und Weiterbildung sowie die Gesundheit und Arbeitssicherheit von Beschäftigten. Auch die Einhaltung der Menschenrechte spielt eine zunehmend wichtige Rolle, vor allem im Hinblick auf den Einkauf und die Lieferkette. Aspekte dieser Dimension können z. B. vergütungsrelevant gemacht werden.
G wie Governance – Unternehmensführung
Mit sämtlichen Geschäftsstrategien steuert die Unternehmensführung das verantwortungsvolle Wirtschaften eines Unternehmens. Integrität im Unternehmen zu verankern beispielsweise. Maßnahmen können Trainings für Mitarbeiter zu Integrität sein, eine Verhaltensrichtlinie oder Schulungsangebote zu Compliance-Themen.
Nachhaltigkeit als Kriterium für die Kreditvergabe
Die BaFin fordert, dass Unternehmen, die sie beaufsichtigt, sich strategisch mit den entsprechenden Risiken auseinandersetzen. Zudem verlangt sie, dass Banken bei der Kreditvergabe an Unternehmen sicherstellen, dass keine ESG-Risiken bestehen. Es ist davon auszugehen, dass ESG-Risiken in die Kreditkonditionen integriert werden. Unternehmen ohne Nachhaltigkeitsstrategie könnten Schwierigkeiten haben, Kredite zu erhalten, während einige Banken bereits jetzt vergünstigte Zinssätze für nachhaltige Unternehmen anbieten. Nachhaltige Investitionen sind ein wichtiger Trend auf den Kapitalmärkten, und potenzielle Investoren führen oft ein ESG-Assessment durch, bevor sie eine Investition tätigen.
Ab dem Geschäftsjahr 2025 werden rund 15.000 Unternehmen berichtspflichtig
Bereits Ende 2019 hat die EU-Kommission mit dem Green Deal den Fahrplan für eine nachhaltige EU-Wirtschaft vorgelegt. Ende 2022 hat der Europäische Rat die Corporate Social Responsibility Directive, kurz CSRD, beschlossen und damit die Berichtspflicht von Unternehmen deutlich ausgeweitet. Von heute rund 550 wird sich die Zahl im ersten Schritt auf rund 15.000 Unternehmen in Deutschland erhöhen, die über ihre Nachhaltigkeitsleistungen berichten müssen.
Die Berichterstattung erfolgt im Jahresabschluss nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) und wird von einem Wirtschaftsprüfer geprüft. Die Neuregelung betrifft Unternehmen, die gemäß § 267 HGB als groß eingestuft werden, wobei mindestens zwei der drei folgenden Merkmale erfüllt sein müssen:
- Bilanzsumme von mindestens 25 Mio. €
- Nettoumsatz von mindestens 50 Mio. € oder
- mindestens 250 Beschäftigte im Jahresdurchschnitt.
Die betroffenen Unternehmen müssen erstmals im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2025 berichten, was im Jahr 2026 der Fall sein wird. Eine rechtzeitige Vorbereitung mit guten Grundlagen erleichtert die Berichterstattung enorm.
Es gibt also gute und gewichtige Gründe, sich jetzt mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen und einen Fahrplan zur Nachhaltigkeitsstrategie aufzustellen! Was ist nun zu tun?
Verstärken und beschleunigen Sie Ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten mit einer wirkungs-orientierten Strategie
Politische Vorgaben und rechtliche Vorschriften, Investitionsentscheidungen von Anlegern und Banken, aber auch zunehmend die Erwartungen von Kunden und Mitarbeitenden machen es also erforderlich, die Nachhaltigkeitsleistungen zu verbessern. Drei wesentliche Punkte sind dafür erforderlich:
- die strategische Ausrichtung
- die Steuerung
- die Verankerung in der Organisation
Insbesondere der Kapitalmarkt erwartet eine Nachhaltigkeitsstrategie, die mit klaren Zielen, Meilensteinen und KPIs hinterlegt ist. Dementsprechend kommt der Strategie auf Basis einer fundierten und ehrlichen Analyse des Status Quo am Anfang große Bedeutung bei.
Am 1. Januar 2016 traten die 17 Sustainable Development Goals, kurz SDGs, in Kraft. Diese 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sind politische Zielsetzungen der UN, die bis 2030 erreicht werden sollen. Alle 193 Mitgliedsstaaten der UN und damit fast alle Staaten der Welt haben sie ratifiziert. Die weltweiten Entwicklungsziele betreffen ökonomische, soziale und ökologische Handlungsfelder. Da auch Unternehmen aufgefordert sind, ihren Beitrag zur Erreichung der Ziele zu leisten, sind sie mit 169 weiteren Unterzielen eine umfassende Basis zur Entwicklung einer nachhaltigen Geschäftsstrategie
Mit dem valupact – impact by action-Ansatz in 4 Schritten zum Fahrplan für Nachhaltigkeit
Schritt 1: Die Wirkung des Unternehmens ermitteln
Zu klärende Fragen sind beispielsweise: Auf welche SDGs hat das Unternehmen direkten bzw. indirekten Einfluss und kann einen Beitrag zur Erreichung der Ziele leisten? Welche Stärken und Schwächen hat das Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit? Welche Ambition hat das Unternehmen?
Schritt 2: Auf das Wesentliche fokussieren
In dieser Phase gilt es, die gewonnenen Erkenntnisse zu priorisieren. Hier werden die Anspruchsgruppen mit einbezogen, um in der strategischen Zielsetzung deren Anforderungen zu berücksichtigen. Es wird eine Wesentlichkeitsanalyse erstellt.
Schritt 3: Einen Plan machen
Für die wesentlichen strategischen Ziele werden der Status Quo festgelegt, Messgrößen definiert und ein ehrgeiziger und realistischer Plan zur Zielerreichung fixiert. Außerdem wird das Team aufgestellt, mit dem der Plan umgesetzt werden soll.
Schritt 4: Action – Lösungen erarbeiten und umsetzen
Gemeinsam mit dem Team werden Maßnahmen zur Zielerreichung erarbeitet und auf Basis der definierten Meilensteine implementiert. Die Wirkung wird regelmäßig gemessen und dokumentiert. Das Management wird an der Zielerreichung gemessen.
Mit dem valupact – impact by action Ansatz haben Sie
- einen Plan, den Sie konsequent verfolgen und messen können
- eine nachhaltige Geschäftsstrategie für ESG-Assessments
- die notwendigen Ziele und Kennzahlen als Basis für die Berichterstattung
Was Sie von Valupact erwarten können
Valupact ist eine Beratung für Nachhaltigkeit und CSR. Wir sind überzeugt: Nachhaltigkeit bleibt – und bringt neben Herausforderungen vor allem neue Chancen für Unternehmen. Es gilt sie zu nutzen. Dabei wollen wir Sie unterstützen.