Dreiklänge bestimmen das Nachhaltigkeits-Management
Seit dem 1987 von der Brundtland-Kommission (eine von den Vereinten Nationen eingesetzte Weltkommission für Umwelt und Entwicklung) veröffentlichten Brundtland-Bericht bedeutet Nachhaltigkeit „die Bedürfnisse der Gegenwart zu erfüllen, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse zu gefährden“.
Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Schutz des Menschen und der Umwelt“ (1992 – 1998) ergänzte den Nachhaltigkeitsbegriff um drei Dimensionen – oft auch als Säulen bezeichnet: Ökologie, Ökonomie und Soziales.
Ökologie – Ökonomie – Soziales
Seit 2014 gibt es eine CSR-Berichtspflicht für große Unternehmen. In Deutschland gilt das im Wesentlichen für die DAX-Konzerne. Ein Blick in die Nachhaltigkeitsberichte der vergangenen Jahre zeigt, dass sich die Unternehmen bei der Darstellung ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten oftmals am Dreiklang von Ökologie, Ökonomie und Soziales orientiert haben.

Das Modell besagt, dass keiner der Bereiche wichtiger als die anderen ist. Es spiegelt die aktuelle Handlungsweise wider: die einen kümmern sich um die Ökologie, die anderen um die Ökonomie und wieder andere um das Soziale. Und wie die Säulen zeigen, passiert das meistens getrennt voneinander. Die Bereiche bedingen sich zwar, aber sie bauen nicht aufeinander auf.
Was bedeutet Ökologisch?
Ökologisch nachhaltig ist demnach eine Lebensweise, die nur so viele natürliche Ressourcen verbraucht, wie sich im gleichen Zeitraum regenerieren können. Dazu gehören beispielsweise die Reduzierung von Verbräuchen und Emissionen, die Implementierung von Umweltmanagement und -systemen oder die Ausbildung von Umweltbeauftragten.
Was bedeutet Ökonomisch?
Ökonomisch nachhaltig ist demnach eine Wirtschaftsweise, die dauerhaft aufrechterhalten werden kann. Typische Themen in diesem Feld sind beispielsweise Verbraucherschutz, Förderung nachhaltiger Produktion, Forschung & Entwicklung, Innovationen.
Was bedeutet Sozial?
Sozial nachhaltig ist eine Gesellschaft dann, wenn Chancengleichheit aller gesellschaftlichen Gruppen besteht und Konflikte auf friedlichem Wege ausgetragen werden. Aspekte für Unternehmen in diesem Feld sind zum Beispiel Mitarbeitergesundheit, Reaktion auf demographischen Wandel, Diversität, Work-Life-Balance, Aus- und Weiterbildung, Arbeitsbedingungen in der Lieferkette oder die Verhinderung von Kinderarbeit.
Das Bestechende an diesem Modell ist, dass der Ökonomie genauso viel Wert beigemessen wird der Ökologie und dem Sozialen. Vereinfacht ausgedrückt: die Wirtschaftlichkeit muss beim Umweltschutz berücksichtigt werden. Aber es steht auch dafür, dass das Unternehmenswachstum nicht immer an erster Stelle steht bzw. dass das Wachstum nicht um jeden Preis und auf Kosten anderer durchgesetzt werden darf.
Kritiker sehen jedoch in der Gleichberechtigung der drei Dimensionen ein Problem, nämlich dann, wenn der Eindruck erweckt wird, dass etwas weniger Nachhaltigkeit in einem der Bereiche durch etwas mehr Nachhaltigkeit in einem der anderen Bereiche quasi kompensiert werden kann.
ESG – Environment – Social – Governance
Seit wenigen Jahren hält ein weiterer Dreiklang Einzug in die Nachhaltigkeits-berichterstattung, nämlich ESG.
Der Begriff „ESG“ beschreibt drei nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche von Unternehmen. Dabei steht das „E“ für Environment (Umwelt), das „S“ für Social (Soziales, Gesellschaftliches) und das „G“ für Governance (Unternehmensführung).

Woher kommt der Fokus auf ESG?
Globale Herausforderungen in puncto Nachhaltigkeit, wie etwa Hochwasserrisiken und der Anstieg des Meeresspiegels, Datenschutz und Datensicherheit, der demografische Wandel sowie zunehmende regulatorische Anforderungen konfrontieren Anleger mit neuen Risikofaktoren, die bisher womöglich unerkannt geblieben sind oder nicht relevant waren. Moderne Anleger sind also geneigt, ihre traditionellen Anlagestrategie zu überdenken. Ihr Ziel ist es, Risiko und Rendite bei Investitionen in Unternehmen zu verstehen. ESG-Informationen sind also Kriterien, die Investoren zusätzlich zu den klassischen wirtschaftlichen Informationen für ihre Bewertung heranziehen.
E wie Environment – Umwelt
In diesem Themengebiet zählen Klimaschutz und die damit einhergehende CO2-Neutralität, Luftreinhaltung sowie Ressourcenschonung zu den zentralen Aspekten. Beispielsweise kann aufgrund der kontinuierlich steigenden Relevanz der CO2-Fußabdruck in der Geschäftsstrategie verankert werden und als nicht-finanzielles Steuerungsinstrument eingesetzt werden. Ziel ist die CO2-Neutralität.
S wie Social – Gesellschaft/Soziales
Der Bereich „Soziales“ umfasst Aspekte wie Diversität, Aus- und Weiterbildung sowie die Gesundheit und Arbeitssicherheit von Beschäftigten. Auch die Einhaltung der Menschenrechte spielt eine zunehmend wichtige Rolle, vor allem im Hinblick auf den Einkauf und die Lieferkette. Aspekte dieser Dimension können beispielsweise vergütungsrelevant gemachtw erden. Internationale Standards wie der „Standard for Responsible Mining“ der „Initiative for Responsible Mining Assurance“ (IRMA) bieten Sclüsselkriterien für die Lieferantenentscheidungen in Rohstofflieferketten.
G wie Governance – Unternehmensführung
Mit sämtlichen Geschäftsstrategien steuert die Unternehmensführung das verantwortungsvolle Wirtschaften eines Unternehmens. Integrität im Unternehmen zu verankern beispielsweise. Maßnahmen können zum Beispiel Trainings für Mitarbeitende zu Integrität sein, eine Verhaltensrichtlinie oder Schulungsangebote zu Compliance-Themen (z. B. Kartellrecht, Datenschutz u.ä.).
Bei ESG handelt es sich um nicht-finanzielle Kriterien zur Bewertung von Investitionen und Unternehmenspraktiken. Die Berücksichtigung von ESG-Faktoren unter institutionellen Anlegern und das damit verbundene Wachstum von ESG-Fondvermögen hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. So werden zum Beispiel Geschäftsmodelle, die auf Kohle beruhen, häufig aus den Portfolios gestrichen.
Genau hier setzt auch die Kritik an einer Fokussierung auf ESG an. ESG bedeutet letztlich die Vermeidung von Risiken in den Vordergrund zu stellen und nicht den positiven Einfluss zu priorisieren, den ein Investment auf Umwelt und Gesellschaft haben kann.
Wie aus der Herausforderung eine Chance wird
Die Herausforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit sind für Unternehmen groß, insbesondere aufgrund regulatorischer Vorgaben der Politik, aber auch durch Investoren und die Öffentlichkeit. Unternehmen haben eine führende Rolle in der Gesellschaft und die Erwartung an sie ist, dass sie sich verantwortlich gegenüber der Umwelt verhalten und sie schützen, einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft nehmen und auch Gutes tun.
Warum ist Nachhaltigkeit eine Chance?
Kunden
Immer mehr Kunden erwarten von Unternehmen, dass sie verantwortungsvoll handeln und sich für die Umwelt engagieren. Durch die Wahl nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen zeigen sie, dass sie sich für eine bessere Zukunft einsetzen.
Unternehmen, die auf die Bedürfnisse ihrer Kunden hören, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und ihre Markenbindung stärken.
Kosten
Nachhaltigkeit hat das Potenzial zu Kosteneinsparungen. Durch die Optimierung von Prozessen und die Verwendung von umweltfreundlichen Technologien und Materialien kann ein Unternehmen Energie und Ressourcen sparen.
Mitarbeitende
Mitarbeitende möchten für Unternehmen arbeiten, die ihren Werten und Überzeugungen entsprechen. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen steigt, wenn sich das Unternehmen für Nachhaltigkeit und damit für die Zukunft einsetzt. Dies fördert natürlich eine positive Arbeitskultur, die zu besseren Ergebnissen führt. Auch die Employer-Branding Effekte, die durch eine nachhaltige Unternehmensphilosophie entstehen, können dazu beitragen, dass sich Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber präsentieren und bessere Bewerber anziehen können.
Gesetzgeber
Der Gesetzgeber schafft zunehmend auch Gesetze im Hinblick auf nachhaltige Innovationen. Zum Beispiel mit dem Klimaschutzgesetz oder dem Netto-Null-Industriegesetz das aufführt, welche Technologien für die EU-Kommission förderungswürdig sind und als strategische Technologie eingestuft werden. Dazu gehören beispielsweise Windräder, Solarmodule, Batterien oder Wärmepumpen.
Investitionen in die Entwicklung neuer, als strategische Technologie eingestufte Innovationen, können also ggf. eine Förderung erhalten und die Marktchancen im Wettbewerb um Kunden und Mitarbeitende deutlich verbessern.
„Impact“ – der aktivere Nachhaltigkeitsansatz
Viele Unternehmen betrachten Nachhaltigkeit als Pflicht, getrieben vor allem durch den Gesetzgeber und die Berichterstattungspflichten. Sie sind verpflichtet, aus rechtlichen oder regulativen Gründen bestimmte nachhaltige Praktiken zu implementieren. Die Einhaltung von Vorschriften und Regulierungen stehen im Vordergrund und die Unternehmen handeln vornehmlich, um Strafen oder negative Konsequenzen zu vermeiden.
Der Geschäftszweck und die Geschäftspraktiken von Unternehmen werden immer häufiger kritisiert und kommen auch zunehmend unter Legitimationsdruck. Der Impact-Ansatz stellt die Chancen von Nachhaltigkeit in den Vordergrund des Handelns. Und zwar sowohl für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens und damit für alle Anspruchsgruppen wie Investoren, Kunden oder Mitarbeitende, als auch für Umwelt und Gesellschaft.
Nachhaltigkeit aus der Impact-Perspektive ist ein aktiver und engagierter Ansatz, bei dem Unternehmen eine führende Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft einnehmen.
Die Vorteile des wirkungsorientieren Nachhaltigkeitsansatzes
Die Vorteile dieses Ansatzes liegen auf der Hand: Ein Unternehmen, das sich aktiv für die Umwelt und die Gesellschaft einsetzt, genießt eine höhere Reputation. Kunden, Investoren, Mitarbeitende schätzen Unternehmen, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen und werden eher bereit sein, sich in und für dieses Unternehmen zu engagieren. Damit einher geht eine höhere Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden, was sich positiv auf Produktivität und Arbeitsklima auswirkt, eine verbesserte Kostenstruktur sowie eine bessere Markt- und Wettbewerbsposition durch innovative Produkte und mehr Kundenzufriedenheit.
Zusammengefasst: Die wirtschaftliche Stabilität verbessert sich durch einen aktiven, wirkungsorientierten Nachhaltigkeitsansatz.
Die valupact – impact by action-Methode
Mit einem wirkungsorientierten strategischen Nachhaltigkeitsansatz möchten Sie sich mit den sozialen und ökologischen Folgen Ihres Kerngeschäfts auseinandersetzen und sich auch darüber hinaus für Umwelt und Menschen engagieren?
Valupact hat eine Methode entwickelt, wie Unternehmen pragmatisch und transparent das Nachhaltigkeitsmanagement strategisch und wirkungsorientiert umsetzen können. Aus der Methode leitet valupact einen Standard ab, der es den Unternehmen ermöglicht, den Anspruchsgruppen gegenüber offen in Bezug auf Nachhaltigkeit aufzutreten.
Der Ansatz von valupact heißt „impact by action“. Unser Ziel ist die positive Wirkung und unsere Methode beruht auf der Idee, dass Handeln jetzt notwendig und der einzige Weg zu nachhaltiger Veränderung ist.
Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der UN
Die impact by action-Methode beruht auf den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sind politische Zielsetzungen der UN, die für alle Staaten gelten. Sie traten am 1. Januar 2016 in Kraft und haben eine Laufzeit von 15 Jahren, also bis 2030.

Mit Wirkungsorientierung zu einer erfolgreichen nachhaltigen Unternehmenszukunft
1. Wissen um die Wirkung des Unternehmens
Jedes Unternehmen erfüllt eine Aufgabe. Kein Unternehmen ist zum Selbstzweck da. Die Produkte und Dienstleistungen von Firmen werden von anderen benötigt – wenn nicht, dann verschwinden diese Angebote wieder. Mit dem valupact – impact by action Ansatz ermitteln wir, wessen Bedarfe Ihr Unternehmen in Bezug auf die SDGs erfüllt und direkt beeinflusst. Und welches SDG Sie vielleicht darüber hinaus gerne beeinflussen möchten.
2. Ein neuer Blick auf die Wirkung
Unternehmen sind die Gestalter der Zukunft. Innovationen für eine erfolgreiche Zukunft entstehen in und mit Pionieren in Unternehmen. Gemeinsam ermitteln wir, wo Ihr Unternehmen bei den einzelnen Einflussmöglichkeiten steht. Werden die gesetzlichen Anforderungen erfüllt? Geht der Anspruch bereits darüber hinaus und es werden allgemeine, im Sektor übliche Standards erfüllt? Oder ist das Unternehmen Treiber und Gestalter für eine nachhaltige erfolgreiche Zukunft?
3. Handeln
Strategien sind wichtig, aber sie wirken nur, wenn sie umgesetzt werden. Deshalb verfolgen wir einen konsequenten Ansatz für wirkungsorientiertes Handeln, indem wir regelmäßig die Erfolge messen.
In vier Phasen zur Wirkungsorientierung
Die valupact – impact by action-Methode ist ein pragmatischer Weg, um in kurzer Zeit wirkungsorientierte Nachhaltigkeit im Unternehmen umzusetzen.
Phase 1: Bedarf ermitteln
Entwickeln eines ersten Verständnisses für den Bedarf und Ausrichten auf Unternehmen und die Produkte.
Phase 2: Auf das Wesentliche fokussieren
Vertiefen des Verständnisses durch Recherchen, Gespräche mit Experten, Kunden und Interessenvertretern. Feedback einholen und Erstellen einer Wesentlichkeitsanalyse, die laufend überprüft wird (Review-Phase)
Phase 3: Plan machen
Vorbereitung auf die Implementierung, Status-Quo festlegen und ehrgeizigen, aber realistischen Plan inkl. Erfolgsmessung erstellen. Ökosystem aufbauen, mit dem Ziele vorangetrieben werden können
Phase 4: Action – handeln und umsetzen
Umsetzung starten! Lösungen auf der Grundlage der Ziele und Meilensteine implementieren. Wirkung messen und das Team an den Zielen ausrichten.
Bereit für die Reise zur Wirkungsorientierung?
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und erfahren mehr zur Valupact – impact by action Methode. Wir unterstützen Sie, für ihre Stakeholder transparent, offen und ehrlich Ihren Weg der Nachhaltigkeit aufzuzeigen.